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Wermut / Vermouth

Der Wermut bzw. in der englischen Aussprache Vermouth ist ein mit Gewürzen und Kräutern aromatisierter und aufgespriteter Wein mit einem vorgeschriebenen Alkoholgehalt zwischen 14,5 und 21,9 Volumenprozent Alkohol und unterschiedlich hohem Zuckergehalt. Seinen Namen verdankt der Wermut / Vermouth dem Wermutkraut (Artemisia absinthium), das durch seine bitteren Aromastoffe den Geschmack deutlich prägt. Wermut / Vermouth wird als Aperitif getrunken, ist Bestandteil vieler Cocktails und wird auch zur Verfeinerung von Speisen genutzt.

Wer hat Wermut / Vermouth erfunden?

Bereits im alten Ägypten wurde mit Kräutern versetzter Wein konsumiert, in der Antike war Wermut zudem als Heilmittel bekannt. So ist von Hippokrates überliefert, dass das Kraut unter anderem gegen Gelbsucht und Tetanus angewandt wurde. Die Mischung von Wein mit Wurzeln, Rinden, Blüten und diversen Süßmitteln ist zudem auch aus dem alten China, Mesopotamien und dem antiken Rom bekannt.

Die Wermut-Tradition der Neuzeit stammt vermutlich aus dem Königreich Savoyen. Bereits Anfang des 16. Jahrhunderts verkaufte Jeronimo Ruscelli, auch als Alessio Piemontese bekannt, Wermutwein in seiner Heimat. Als Erfinder des Wermuts im heutigen Verständnis gilt – vermutlich, da er dies erstmals in einem bedeutenden kommerziellen Umfang tat – gleichwohl Antonio Benedetto Carpano, der das aromatische Getränk 1786 in Turin zubereitete. Dabei soll der Wermut das Ergebnis einer Alternative zu Rotwein gewesen sein, die durch Hinzugabe von Zucker, Karamell und rund 30 verschiedenen Kräutern entstand. Das Getränk war so erfolgreich, dass Carpanos Laden 24 Stunden pro Tag geöffnet hatte. Erst später entstanden in Frankreich eine trockene und eine liebliche, weiße Variante des Getränkes. Noch heute wird der italienische Wermut meist als liebliche Variante angeboten, während französischer Wermut meist trocken ist.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Getränk zunehmend unpopulär. Der für einen reichlich Alkohol trinkenden Land- und Stadtstreicher stehende Begriff Wermutbruder etablierte sich und steht stellvertretend für die mit dem Getränk negativ verbundenen Assoziationen. Seit den 2000er Jahren ist die Popularität des Wermuts wieder angestiegen. So gründeten sich zwischen den Jahren 2012 und 2016 weltweit etwa 100 neue Marken.

Woraus besteht Wermut / Vermouth ?

Wie auch bei anderen alkoholischen Getränken gibt es für Wermut eine eigene EU-Verordnung. So müssen alle Wermuts mindestens aus 75% Wein bestehen und der zugesetzte Alkohol muss landwirtschaftlichen Ursprungs sein. Das charakteristische Aroma muss durch die Verwendung geeigneter, aus Artemisia-Arten (Wermutkraut) gewonnener Stoffe entstehen. Als Süßungsmittel sind aber alle möglichen Zuckerarten, Traubenmost oder Honig zugelassen und zur Aromatisierung können natürliche Aromastoffe und/oder Aromaextrakte benutzt werden.

Wie wird Wermut / Vermouth hergestellt ?


Es wird zwar in jedem Betrieb auf dessen eigene Art und Weise an die Herstellung von Wermut / Vermout herangegangen, trotzdem kann man Produktion von Wermut / Vermouth in ca. fünf Schritte unterteilen.

Zunächst benötigt man einen Wein. Zum Einsatz kommt meist ein fruchtiger Weißwein. Klassische Rebsorten sind u.a. Muskateller (in Norditalien), Macabeo (in Nordspanien) oder besonders in Deutschland Riesling. Oft werden auch Cuvees genommen. Einige Produzenten lassen ihre Weine in Holz reifen, andere verwenden sie relativ jung. In Südfrankreich oder auch in Südspanien werden auch oxidierte Weine (also Weine, die mit Sauerstoff in Kontakt kamen) benutzt.

Damit der Wein gegen das bittere Wermutkraut einen süßen Kontrast bilden kann, müssen die Weine eine recht hohe Restsüße besitzen. Deshalb wird die Umwandlung von Fruchtzucker in Alkohol gestoppt, indem hochprozentiger Alkohol (normalerweise Branntwein) in den Wein gegeben wird. Die Weinhefen sterben ab und der Wein hat somit sowohl einen höheren Zucker- als auch Alkoholgehalt. Diesen Vorgang wird als „aufspriten“ bezeichnet.

Da Wermut also ein aufgespriteter und aromatisierter Wein ist, benötigt man noch aromatische Auszüge aus pflanzlichen Stoffen. Als Obergriff nimmt man gern den englischen Begriff Botanicals, den alle Gin-Liebhaber sehr gut kennen. Darunter versteht man Wurzeln, Kräuter, Gewürze, Fruchtschalen. Die meisten Produzenten legen die Botanicals in hochprozentigen Alkohol ein, ein Prozess der Mazeration genannt wird. Dieser Prozess kann je nach eingesetzten Botanicals bis zu mehreren Wochen dauern. Einige Produzenten legen die Botanicals anstatt in hochprozentigen Alkohol in den für den Wermut vorgesehenen Wein ein. Dieser Prozess braucht mehr Zeit. Zudem werden weniger Aromen extrahiert, da Wein weniger Alkohol besitzt und Alkohol für die Extraktion notwendig ist. Wie in der EU-Verordnung beschrieben muss eine Sorte des Wermutkrauts (meist Artemisia Absinthium) als Botanicals zwangsläufig benutzt werden um dem Wermut / Vermouth den charakteristischen Geschmack geben. Daneben hat aber jeder Produzent die Freiheit mit weiteren Botanicals zu experimentieren und seine ganz eigene Zusammenstellung zu finden. Gern und oft benutzte Botanicals sind u.a.: Enzian, Kardamom, Bitterorange, Wacholder, Muskatnuss, Rosmarin oder Sternanis. Wer sich von euch schon mal mit den Zutaten von Gin beschäftigt hat, wird feststellen, dass sich viele dieser Botanicals auch in Gins wiederfinden. Kein Wunder, dass Wermut und Gin so wunderbar harmonieren und in vielen klassischen Cocktails zusammen vorkommen.

Ein weiterer Schritt in der Herstellung von Wermut / Vermout ist das süßen. Hier wird vor allem Zucker genommen. In weißen Wermutsorten nimmt man normalen Zucker, während in den meisten roten Wermutsorten karamellisierter Zucker benutzt wird. Zusätzlich arbeiten einige Produzenten auch mit konzentriertem Traubenmost zur Süßung. Es gibt allerdings kaum jemand, der komplett auf Zucker verzichtet.

Am Ende des Produktionsprozesses wird alles zusammengemischt, mehrmals gefiltert und gekühlt. Zum Abschluss darf der Wermut noch lagern, damit sich alle Komponenten zu einem harmonischen geschmacklichen Gesamtbild zusammenfinden können. Klassischerweise wird der fertige Wermut aber nicht in Holz gelagert und gereift; Ausnahmen bestätigen jedoch auch hier die Regel.

Was ist das Besondere an Bordiga Wermut / Vermouth?

Bordigas Wermut / Vermouth Herstellung geht zurück bis ins Jahr 1888. Seit dieser Zeit wird bis heute in unveränderter Form produziert. Die Mischung aus Wein und Kräuterinfusionen ist extrem aufwendig, da alle bis zu 35 verwendeten Kräuter einzeln extrahiert werden müssen um den traditionellen Trockengeschmack zu erhalten. Das Ergebnis ist ein Vermouth der mit dem bekannten "Supermarkt Wermut / Vermouth" nur noch den Namen gemein hat; ansonsten aber ein Spitzenprodukt der Extraklasse ist.

Der Gründer Pietro Bordiga hatte viele Leidenschaften - und als seine Faszination für Kräuter und Pflanzen auf seine Liebe für die präzise Kunst der Destillation traf, wurde ein Wermut wie kein anderer geboren.

Es half, dass Pietro mit erstaunlichen Rohstoffen arbeitete. Wermut ist in seinem Herzen Wein mit Kräuterinfusion. In den abfallenden italienischen Alpen hatte er Zugang zu schmackhaften Botanicals und dem perfekten Wein – dem Moscato. Die "Moscato-Traube“ ist die wichtigste Traube des Gebiets. Bordiga benutzt sie, weil sie sehr süß ist. Als Vermouth erstmals produziert wurde, war Zucker sehr teuer. Das war (und ist es noch immer) eine Möglichkeit um weniger Zucker zu verwenden. Bordiga bezieht ihren Grundwein von den familiengeführten Weingütern, die die Brennerei umgeben. Ähnlich wählen sie viele ihrer Kräuter aus demselben alpinen Dorf, in dessen Umgebung auch ihre Gin-Botanicals wachsen. Es ist eine engmaschige Gemeinschaft von Produzenten und Kräuterbauern, und all diese Liebe kann im Endprodukt geschmeckt werden. "Für uns ist es wichtig, mit der Natur und unserer Gemeinschaft zu arbeiten und diese zu respektieren", betont Bordiga. "Es geht Hand in Hand mit Qualität."

Mit all den Rohstoffen zurück in der Brennerei, ist es Zeit, sich an die Arbeit zu machen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Wermut / Vermouth zu machen, erklärt Bordiga. Während aber große Produzenten in weniger als einem Tag eine Flasche herstellen, benötigt die Brennerei Bordiga - nach Pietros Originalrezept - zwischen 40 bis 60 Tage. Das liegt daran, dass bei Bordiga alles zu 100 Prozent im eigenen Unternehmen gemacht wird. Von der Auswahl der Kräuter bis hin zu den (bis zu 35) einzelnen Infusionen, so dass jeder die perfekte Zeit hat, seinen Geschmack zu vermitteln. Im Unternehmen existieren viele Apothekenflaschen mit all den Infusionen, die sie dort miteinander vermischen. Es wird meist nicht viel von jedem einzelnen benötigt; von machen oft nur einzelne Tropfen! Der Wein wird mit Zucker, den infundierten Kräutern und zusätzlichem Alkohol vermischt und dann dreimal gefiltert. Der erste dieser Filtrationsprozesse ist vielleicht der ungewöhnlichste. Früher wurden die Holzfässer im Winter nach draußen gestellt und darauf gewartet, dass es einfriert. Das ist heute zwar nicht mehr so, aber auch wie damals friert man bei Bordiga die Stahlbehälter für 15 bis 20 Tage ein - das ist die erste Filtration. Die zweite Filtration erfolgt durch Papierfilter. In keinem Stadium des Prozesses werden Chemikalien verwendet, so dass Bordigas Wermut / Vermouth ganz natürlich ist. Die Herstellung nach dieser alten Methode – die soviel Zeit in Anspruch nimmt, wie gerade beschrieben, macht den Unterschied, den man auch deutlich schmecken kann. Bordiga bleibt auch weiterhin bei Pietros Originalmethoden und sind auch die einzige Brenner in Ihrem Gebiet, die so arbeitet.

Was ist Vermouth di Torino?

Vermouth di Torino ist ein kollektives Erbe des Piemont, das im königlichen Savoyer Hof als erster großer Förderer eines Produkts gilt, das vor allem ab dem späten 18. Jahrhundert eine florierende Industrie hervorbrachte, die das Piemont zum Königreich Wermut / Vermouth machte.

Anlässlich der 120 Jahre seit der Gründung wird Storico Vermouth di Torino wieder nach dem Originalrezept von Giulio Cocchi hergestellt. Dieser Wermut gehört zur Kategorie der süßen Wermuts oder italienischen Wermuts, süß und bernsteinfarben, wie in den Handbüchern des späten 19. Jahrhunderts angegeben. Storico Vermouth di Torino Cocchi war der Protagonist der internationalen Wiedergeburt der Wermuts der Spitzenklasse und des erneuten Interesses der großen Barkeeper an der Bezeichnung Vermouth di Torino, so dass sie auch als „Cocchi Torino“ bezeichnet wird. In kürzester Zeit ist es zu einem der besten Wermuts geworden, die in den besten Bars der Welt ausgewählt wurden. Das Originalrezept von Giulio Cocchi sieht die Verwendung von Kräutern wie Cinchona und Rhabarber vor, die den schönen klaren Wein leicht braun färben. Um den Bernsteinton zu betonen, betont die Zugabe von in Feuer gebräuntem Zucker den Bernsteinton und verleiht dem Geschmack zusammen mit der Farbe eine besondere Note: Knusprige und Zuckerwatte, die alle bitteren Geschmäcker ohne Vanille abrunden kann. Ein aufregender Wermut / Vermouth, reich an Empfindungen: Unter den Kräutern und den aromatisierenden Gewürzen sind Artemisia und Zitrusfrüchte die Protagonisten mit ihren ausgewogenen bitteren und zitrischen Noten, die den Cocchi-Stil charakterisieren. Ein reichhaltiger Geschmack mit lebendigen Noten von Kakao und Bitterorange. Durch die Infusion einiger edler und balsamischer Hölzer haben wir am Ende leichte Aromen von Kampfer- und Rosmarinnoten. Unter den Nebenzutaten sind Kräuter und Hölzer mit einzigartigen Parfums wie Sandale, Moschus, Myrrhe und Muskatnuss. Er schmeckt köstlich „on the rocks und mit einer kleinen Zitronenschale“ ist aber auch eine wesentliche Basis für die Kreation der klassischsten Cocktails von Negroni bis Manhattan.